Wie wahr, sagte ich zu mir. Der dicke, vergnügte Glatzkopf mit seinem breiten Lachen hat recht – oder er kennt mich, denn wie sonst wäre er auf diese Weisheit gekommen.
Bitter ist das richtige Wort für die Erfahrungen, die ich im Elfenbeinturm der Wissenschaft gemacht habe: Bitter wie ein Schluck Jever Pils oder eine dieser ayurvedischen Kräutermischungen unaussprechlichen Namens, die ein langes Leben verheißen. Auf Weisheiten dieser Art, lieber Buddha, kann ich ehrlich verzichten – so dachte ich, nachdem meine Habilitationsschrift, Ergebnis jahrelangen und leidenschaftlich betriebenen Forschens, buchstäblich in Schutt und Asche gelegt worden war. Vielfältig waren die Gefühle, die mich zunächst überfielen: Mord und Totschlag wären mir durchaus recht gewesen; an einen Sprung in den eiskalten Fluss habe ich hingegen nie gedacht. Dann doch lieber zwei Flaschen Prosecco auf einmal: Doch was würde mir das bringen?
Ich begann nachzudenken: Was, wenn andere ähnliches erlebt hatten? Andere Sklaven auf den Galeeren der Institution Universität? Auf den Baumwollplantagen der Gegenwart, wo sie als Assistenten oder wissenschaftliche Mitarbeiter in der wissenschaftlichen Leibeigenschaft stehen?
Mit diesen Gedanken beginne ich, Ihnen, geschätzte Leserin oder geschätzter Leser, meine Erinnerungen an den Elfenbeinturm zu schildern. Sprichworte weiser und Äußerungen berühmter Menschen helfen mir, meine Erfahrungen zu sortieren und dienen außerdem der Selbstreflexion – und vielleicht auch Ihrer Erkenntnis.